Freie Menschen zeigen ihr Gesicht

Gastbeitrag von Nationalrat Walter Wobmann für CH Media, 16. Februar 2021

Hie und da wird behauptet, das Problem werde hochstilisiert, weil es in der Schweiz ja «bloss» ein paar wenige hundert Niqab-Trägerinnen gebe. Für elementare Fragen des Zusammenlebens einzustehen, ist aber keine Frage der Menge.

Jetzt kann die Schweiz noch durchgreifen – im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern wie zum Beispiel Frankreich oder Schweden. Dort prägen in den Vorstädten und Banlieues heute vollverschleierte Frauen das öffentliche Bild – weil es in der Vergangenheit verpasst wurde, gegenüber Islamisten frühzeitig klare Grenzen zu setzen.

Burka und Niqab stehen für eine Gesellschaftsordnung, die es Frauen abspricht, gleichberechtigt zu leben. Burka und Nikab sind keine «normalen Kleidungsstücke», sondern Stoffgefängnisse. Die Ideologie dahinter ist mit unseren Grundwerten nicht vereinbar. Wie man ein Verhüllungsverbot – wie es übrigens schon zahlreiche Staaten weltweit kennen – unter diesen Vorzeichen spöttisch als «Kleidervorschrift» abwerten kann, ist unbegreiflich. Zum Glück erkennen das jetzt immer mehr Frauen, die sich für diese Initiative engagieren.

Hier in der Schweiz zeigen wir das Gesicht, wenn wir miteinander sprechen. Verhüllungsvorschriften an die Adresse aller Frauen, wie sie islamistische Integrationsverweigerer auch bei uns Schritt für Schritt durchsetzen wollen, gehören zurück ins Mittelalter.

In der Schweizer Demokratie, getragen von gleichberechtigten Staatsbürgerinnen und -bürgern, äussern wir unsere Meinung offenen Angesichts, von erkennbarem Mensch zu erkennbarem Gegenüber.

Die Initiative verlangt auch Stopp von Chaoten, die aus Lust auf Zerstörung und Gewalt ihr Gesicht vermummen, damit sie unerkannt Menschen angreifen, gefährden und Schäden in Millionenhöhe anrichten können. Wer sich bei Scharmützeln vermummt, verfolgt keine guten Absichten und gehört bereits für die Vermummung bestraft.

Darum braucht die Schweiz ein landesweites Verhüllungsverbot, wie es die Initiative
fordert.

Walter Wobmann, Nationalrat SVP, Gretzenbach SO